Projekte

Christuskirche Garten.Eden.Kirche

Konzeption und Realisierung des Schwerpunktprojektes der „Gartenregion Hannover – 2009“ für die Garten.Eden.Kirche (mit Anne Nissen – Bildende Künstlerin . Hannover).

Ein leuchtender Kokon im Palmenwald
Während des Gartenjahres 2009 der Gartenregion Hannover ist in der Nordstädter Christuskirche eine ganz besondere gartenkünstlerische Ausstellung zu sehen: die Garten.Eden.Kirche.

Von Ostersonntag bis Erntedank wird der imposante Kirchenraum zu einem üppig bepflanzten Garten Eden. Das hannoversche Freiraumarchitekturbüro Grün plan und die Künstlerin Anne Nissen gewannen im März 2008 den von der Evangelisch-lutherischen Landeskirche ausgeschriebenen Wettbewerb. Anfang Februar 2009 begannen die Bauarbeiten, am Ostersonntag wurde das Projekt mit einem Festgottesdienst feierlich eröffnet, über 20 000 Besucher sahen bereits in den ersten zwei Monaten die Ausstellung.

Im Zentrum der Garten.Eden.Kirche steht ein acht Meter hoher, mit zarter Gaze bespannter, halbtransparenter „Kokon“, gewoben aus einem filigranen Aluminiumrohrgeflecht – ein ruhiger und kontemplativer Raum im Raum, der die mächtigen Säulen des abgedunkelten Kirchenschiffes umspielt und auf seiner Oberfläche langsam wechselnde Lichtprojektionen abbildet. Ein Ort paradiesischer Stille, der leuchtet und dessen Inneres vage nach außen durchscheint. Einzig ein alter, natursteingerahmter Ölbaum und das die Quelle des Lebens symbolisierende, mit Menschenbildern illuminierte Wasserbecken befinden sich in diesem, mit weißem Quarzsand gefüllten Raum der Wandlung.

Am Modell wurde die Form und Struktur für den „Kokon“ gefunden in die CAD übertragen, und statisch berechnet. Fußpunkte und Rohrverbindungen wurden im Detail entwickelt. Insgesamt 680 Meter Rohr berechnet, vorgebogen, verortet und von unserem Projektteam eigenhändig Bogen für Bogen im Kirchenraum installiert. Die Künstlerin nähte 1 000 Quadratmeter Gaze, die als transparente Hülle auf dem „Kokon“ verspannt wurde.

Eine üppige Bepflanzung umgibt den Innenraum – bis 7 Meter hohe Palmen, riesige Strelizien, großblättrige Bananenstauden und feinwedelige Kentien mit einer dichten, vielfältigen Unterpflanzung. Orchideen- und Callablüten leuchten im Halbdunkel. In vier, die Paradiesströme symbolisierende und mit CO2-Nebel gefüllte Stahlbecken werden Filmsequenzen projiziert, magisch durchscheint der Nebel das umgebende Grün.
60 große Kübelpflanzen wurden für die Ausstellungszeit von der Stadtgärtnerei Freiburg geleast, weitere 1 200 Pflanzen von den Landschaftsarchitekten in Eigenarbeit gepflanzt. Nachts bekommen die Pflanzen ihr Assimilationslicht, tagsüber lassen die Videoprojektionen und dezente Lichtspots den Paradiesgarten atmosphärisch leuchten.

Auftraggeber Sprengel Hannover

Planung / Realisierung 2008-2009

Fläche 700 m²

Leistungsphasen 1-9

14. März 2018

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